Die wahre Auswirkung der aktuellen Leitzinsen Politik auf uns

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Ich bin geschockt. Verwirrt und auch etwas verärgert. Was machen die mit unserem Geld. Ist das Finanzwesen in Schieflage geraten? Der schiefe Turm von Pisa steht noch, doch wie lange kann man das stetige sinken und neigen aufhalten? Ab einem bestimmten Punkt knallt es dann ganz schnell auf unsere Köpfe. Da will ich nicht dabei sein. Nö. Lieber ein paar Schritte zur Seite stellen.

Banken leihen Geld von den Zentralbanken

Banken machen auf viele Arten Geld. Die beste Art ist natürlich Geld für hohe Zinsen zu verleihen. Wenn dieses Geld nicht vorhanden ist, dann leiht sich die Bank das Geld woanders. Leihen kann die Bank von den Bankguthaben, anderen Banken und von den Gelddruckern, den Zentralbanken. In Europa ist das die Europäische Zentralbank (EZB).

Die EZB verleiht das Geld an die Banken und nimmt ebenfalls einen Zins, den Leitzins. Wenn der Leitzins niedrig ist, sind die Kredite billiger. Da jede Bank dann den Kunden günstigere Kredite anbietet, damit diese dort unterschreiben. Gleichzeitig bieten die Banken, den Kunden wenig Zinsen für Ihre Einlagen, da die Leitzinsen ja niedrig sind. Somit verliert schon mal der Sparer von der „super Konjunkturspritze“.

Wo kann man sein Geld anlegen?

Viele flüchten dann mit Ihrem Geld in die nächst sicheren Anlagen. Sie vergeben Kredite an die Länder. Das kann man machen, indem man Schuldverschreibung, bzw. Anleihen der Länder kauft. Also kaufen einige Anleihen (geben also einen Kredit) der Bundesrepublik Deutschland und anderen Ländern. Wenn diese aber schon überall durch die Zentralbanken aufgekauft werden, damit der Staat auch sehr günstige Kredite erhält, gibt es auch dort keine oder kaum Zinsen.

Die EZB pumpt mehr als 80 Milliarden Euro jeden Monat in den Markt. Sie kaufen alles, was es an Anleihen gibt auf. Sie kaufen sogar Schulden von Unternehmen auf, weil es sonst nichts mehr zu kaufen gibt. (Quelle: EZB kauft alles). Ein Ende ist nicht in Sicht.

Negativzinsen

Wenn nun die Anleihen von Ländern durch die EZB gekauft werden, dann können die jeden Preis zahlen. Sie haben endlos Geld. Die EZB druckt es einfach. Damit unterstützen Sie die Länder und kaufen sogar so, dass Sie Geld verlieren. Platt gesprochen, schließen Sie einen Kredit von 100 Euro ab und zahlen 102 Euro aus. Dann auch noch auf Zinsen verzichten.

Banken parken Ihr überschüssiges Geld bei der EZB. Jetzt kassiert die EZB dafür auch Gebühren (Strafzinsen) und das bedeutet, dass jeder Euro, der nicht von den Banken an die Kunden (durch Kredite, etc.) ausgegeben wird, am nächsten Tag weniger wird. Wenn die Zinsen aber sehr niedrig sind, kann man wenig verdienen. Und wenn die schmalen Gewinne minus den Kosten und den negativen Zinsen verrechnet werden, könnten die Banken Verluste machen.

Anleger flüchten in (Dividenden)-Aktien

Und was soll der kleine Anleger machen? Der Investor sucht nach einer Verzinsung. Doch die relativ sicheren Anlagen für eine Investition sind ja abgegrast oder bringen minus Zinsen. Somit bleibt nur noch der Weg in Rohstoffe (Spekulation, da nur Kursgewinne möglich) und in Aktien, die Dividenden zahlen. Also treibt die derzeitige Zinsen-Politik der Zentralbanken die Anleger an die Börse. Deswegen klettern auch die Börsen. Obwohl die Unternehmen im S&P 500 im Schnitt 3-mal in Folge sinkende Gewinne und zum 6-mal in Folge sinkende Umsätze melden, steigen die Kurse. Getrieben von fehlenden Alternativen. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an Definition einer Bubbel von Axel Weber in diesem Beitrag.

Denn die derzeitigen Gewinne rechtfertigen diese Kurse nicht. Wir sind, mit der Dividenden Hebel Strategie sind in keiner unserer Wertpapierkandidaten investiert. Mehr als die Hälfte auf unserer Liste sind schon seit längerem auf „Verkaufen“, also im A-Bereich. Premium-User wissen das.

Graph mit Umsatz und Gewinn der Unternehmen im S&P 500 Index
Quelle: http://www.wsj.com/

Keine Panik – oder doch?

Verkauft eure Häuser, verkauft eure Autos!„, so weit würde ich nicht jetzt gehen, aber die Aussage hat etwas. Selbst Finanz-Gurus fangen an, verstärkt vor einem möglichen Crash zu warnen. Sogar Banken warnen zum ersten Mal vorab. Sonst sind die immer die letzten, die Ihre Kunden über einen Crash informieren. Die derzeitige Situation war eben noch nie dagewesen. Wir haben Negativzinsen, hohe Aktienkurse und niedrige Inflation, angeblich sogar eine Deflation (wenn man anderen Glauben schenkt).

George Soros, wettet derzeit gegen den S&P 500 Index. Er hat viel Geld in Put Optionen investiert. (Quelle: WSJ). Put Optionen geben das Recht, Aktien zu einem bestimmten Kurs zu verkaufen. Kauft man Put Optionen auf 100 Euro einer Aktie und der Kurs der Aktie sinkt auf 90, so könnte man die Aktie für 90 kaufen und dem Verkäufer der Put Option für 100 verkaufen. Oder wenn man diese Aktien schon besitzt, direkt verkaufen.

Fazit

Es ist ein guter Zeitpunkt seinen Stop-Loss enger zu legen. Überprüfen Sie Ihr Depot. Wenn die fundamentale Bewertung einzelner Werte, für den derzeitigen Aktienkurs keinen Sinn mehr macht, sollten Sie handeln. Mit der Dividenden Hebel Strategie sind wir derzeit in keinen der Wertpapierkandidaten investiert. Den letzten Wert (Daimler) haben wir mit 16% Gewinn (Wellenschnitt) verkauft und warten nun. Hier können Sie nachlesen, wie wir Ausstiegskurse berechnen.

LG Saso

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Saso Nikolov

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