Wie man mit nur 13% eine ganze Firma kontrollieren kann und dabei den Firmenwert fast komplett erhält

Wie man mit nur 13% eine ganze Firma kontrollieren kann
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So kontrollieren Sie, mit nur 13% Anteile die ganze Firma und können das Geld erneut investieren.

Natürlich ist das etwas provokant formuliert und ist auch nicht ganz so einfach. Aber dennoch einfach genug für viele Unternehmen und hier verbirgt sich die Gefahr für den Investor.

Grundsätzlich sollten wir nur in sehr große Unternehmen investieren. Hier können Sie das Basis-Warum nochmal nachlesen.

Doch auch größere Unternehmen können von einer kleinen Minderheit kontrolliert werden. Dazu ist nur ein wenig einfache Mathematik nötig. Wir gehen rückwärts an die Sache heran, so ist es einfacher nachzuvollziehen.

Sie verkaufen Ihr Unternehmen

Nur mal angenommen, Sie haben eine Firma auf Aktien. Diese Firma ist 100 Geldeinheiten (GE) wert. Nun möchten Sie gerne die Firma verkaufen, doch gleichzeitig auch noch das Sagen behalten. Zumindest über einen verlängerten Arm, sodass Ihnen später niemand die Dividenden oder ähnliches streitig machen könnte.

Die Zahlenbeispiele sind bewusst sehr simple gehalten und sollen das Prinzip verdeutlichen. Es gibt eine sehr große Firma, die dies betreibt und auch öffentlich mal zugegeben hat. Ich sag nur Prost 🙂

Die Mehrheit ist einfach. Etwas mehr als 50%. Damit es einfacher wird nehmen wir angestrebte 51% Prozent.  Sie verkaufen jetzt 49% zu 49 GE.

Nicht schlecht, aber wir wollen ja runter auf ein paar wenige Prozente. Dazu kaufen in der Regel andere Unternehmen ungern, eine so hohe Minderheit (gut – Streubesitz wäre eine Idee).

Die 51% verkaufen wir uns selbst. Dazu eröffnen wir eine neue Aktiengesellschaft. Diese erwirbt die 51%. Und verkauft nun wieder 49% an andere. Also erhalten wir: 49% von 51 GE = 25 GE.

Das Spiel wiederholen wir noch einmal. Die 51% werden an die dritte Firma verkauft.

Hmm, hab den Überblick verloren 🙂 Schaubild:

Erklärung zum Schaubild

Es sind 4 Unternehmen. Oben sehen wir den Wert des Unternehmens. Das erste Unternehmen ist 100 GE wert. Wir verkaufen jetzt 49% an andere und kassieren damit 49 GE. Den Rest verkaufen wir an eine andere Firma, die uns zu 100% gehört. Dieses Unternehmen hat einen Wert von 51 GE. Im nächsten Schritt verkaufen wir wiederum 49% der Anteile und erhalten damit 25 GE. Nach der letzten Aktion, haben wir durch die Verkäufe der Anteile, fast den kompletten Wert der Firma erhalten und halten mit einer Minderheit (13%) dennoch die ausübende Mehrheit.

Gefahr im Allgemeinen

Dieses Beispiel soll nur die Wirksamkeit und das Prinzip verdeutlichen. In der Regel ist es etwas komplizierter. Oft ist es nicht eine Firma, die 51% hält. Das ist zu leicht zu erkennen. Aber vielleicht 3 oder ein wenig mehr Firmen, die sich die 51% teilen. Diese sind wiederum selbst auf kleinere Subfirmen aufgeteilt.

Wir müssen also darauf achten, dass die Unternehmen, in die wir investieren, auch entsprechend groß sind, sodass es viele Aktieninhaber gibt. Damit ist das Risiko einer versteckten Kontrolle geringer. Dazu hilft auch ein sehr hoher Anteil an institutionellen Investoren. Diese wollen in der Regel auch nicht über den Tisch gezogen werden und bezahlen Experten, damit diese aufpassen.

Zusätzlich ist ein hoher Anteil an Streubesitz immer gut. Gefahr geringer und Markt liquider.

Fazit:

Der Aufwand ist nur beim ersten Erstellen größer. Das Konstrukt ist lukrativ und wenn es einmal installiert ist, auch leicht zu handeln. Zumindest für Profis.

Aber man hat sozusagen seine eigene Firma verkauft, das Geld erhalten und dennoch kann man weiterhin mitbestimmen und auch Dividende kassieren. Durch die Holdingstruktur geht zwar immer noch etwas an Gewinn verloren, dennoch ist das nicht schlecht, dafür dass man eigentlich die ganze Firma zu Geld gemacht hat. Denke ich zumindest.

Achten Sie auf die Größe. Es ist schwieriger sehr große Unternehmen durch Verschachtelungen zu kontrollieren, da es auch bei geringeren Prozenten eine erhebliche Geldsumme bedarf.

Achten Sie auf die Verteilung der Inhaber:

  • Genügend Streubesitz vorhanden?
  • Ausreichend viele institutionelle Investoren vorhanden?
  • Bedarf es mehr als 3 Inhaber (Aktienbesitzer), um eine Mehrheit zu formen?

Für Sie vielleicht auch interessant, Ihre eigene Firmenstruktur entsprechend zu formen, so kann man dem Nachlass einiges ermöglichen. Hier aber dringend einen Experten, nein keinen Steuerberater, einen echten Steuerexperten zurate ziehen. Die kosten Geld, doch sind es in der Regel auch Wert.

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Saso Nikolov

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